Über Jahrhunderte erzählten und deuteten vor allem Männer Geschichte, schrieben HIStory, waren Maß und Norm für Wissenschaft, Rechtsprechung und Ingenieurskunst. Das "Bühnenbild" (Fachbegriff aus dem Website Design) ist ein Ausschnitt aus mehreren Plakaten, die den akademischen "Stammbaum" deutscher Staatsrechtslehrer_innen in 1999 abbilden (H. Schulze-Fielitz, Staatsrechtslehre als Mikrokosmos, 2013). Die „History“ beginnt durch „HERstories“* ergänzt zu werden. Viola Schmid ist die elfte Staatsrechtslehrerin in Deutschland** und damit in mehrfacher Hinsicht Pionierin. Die Geschichte könnte auch Erfahrungskapital für die Zukunft sein: In einer Mitwelt mit KI-Maschinen wird auch für das Legal Design dieser („Rechts“)Persönlichkeiten entscheidend sein, welches Erfahrungskapital (Datensätze) in die Programmierung der Algorithmen bestimmend eingeht. Sind es die History- und/oder die Herstory-Perspektiven? Deswegen ist auch der „Pedigree“ (Stammbaum) für die Datengenerierung von elementarer Bedeutung. In einer globalen Perspektive handelt es sich bei den Teams des Fachgebiets Öffentliches Recht um Inhaber_innen deutsch-europäischer Rechtskenntnisse mit der Herkunft aus der Staatsrechtslehre. Dieser Weg zur Cybergovernance ist genauso Ambition wie Ziel. [V.2 – 20.09.2021]

*Das Erste, Geschichte im Ersten: HERstory (1) – Lebensgefahr, https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/geschichte-im-ersten/sendung/herstory-folge-1-100.html (Video verfügbar bis 16.08.2022).

**Peppmeier/Schultz/Böning/Schröder, De jure und de facto: Professorinnen in der Rechtswissenschaft, 2018, S. 148; Sacksofsky, Ilse Staff – die erste deutsche Staatsrechtlehrerin, Arbeitspapier des Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt/M. Nr. 11/2015, S. 185., ebd. S. 187 Rn. 6: die erste Staatsrechtslehrerin war die Frankfurter Professorin Dr. jur. Ilse Staff, die 1971 berufen wurde.